Lions-Präsident Tim Kraushaar überreicht der Vorsitzenden des Vereins Frauenberatung und Notruf Ostholstein, Gabriele Pfingsten (re.), Julia Dabelstein und Ruth Taschendorf (li.) den Spendenscheck der Eutiner Lions

Worte der freudigen Überraschung und des Dankes erhielt der Präsident der Eutiner Lions, als er dem Verein Frauenberatung und Notruf Ostholstein für dessen Arbeit in der Beratungsstelle Eutin eine Spende in Höhe von 2.000 Euro vom Förderverein der Eutiner Lions überreichte.

„Sie leisten eine hervorragende Arbeit, wenn Frauen Opfer von Gewalt geworden sind. Mit unserer Spende wollen wir das ehren- und hauptamtliche Engagement der Mitarbeiterinnen des Notrufs im ambulanten Bereich gegen körperliche, seelische und sexuelle Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen unterstützen“, sagte der Eutiner Lions-Präsident Tim Kraushaar zur Zielsetzung der Spende.  Der Notruf Ostholstein mit seiner Beratungsstelle in der Plöner Straße 39 in Eutin  besteht seit 1989 und unterstützt Frauen und Mädchen ab 14 Jahren, die  in der Kindheit oder aktuell Opfer von häuslicher Gewalt, Belästigungen am Arbeitsplatz, in der Schule, am Telefon oder den neuen Medien geworden sind. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt der Beratungsstelle ist die Prävention vor Gewalt.

„Alle Beratungen sind kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym. Welche Schritte betroffene Frauen und Mädchen gehen, bestimmen sie selbst“, erläuterte die Vorsitzende des Vereins, Gabriele Pfingsten.

Die Spende der Eutiner Lions ermöglicht die Wiederholung des Workshops „Zwangsheirat und Partnerschaftsgewalt“, der im vergangenen Jahr auf großes Interesse bei geflüchteten Frauen und Mädchen gestoßen ist. „Mit dem Workshop wollen wir einen Beitrag zur Aufklärung und Prävention gegen Zwangsheirat und Gewalt gegen Frauen mit Migrationshintergrund  leisten“, beschrieb die hauptamtliche Beraterin Julia Dabelstein die Ziele der Veranstaltung. „Die jungen Frauen und Mädchen sollen in ihrer inneren Haltung aufgerüttelt werden und wissen, dass sie entscheiden, wen sie heiraten und das Partnerschaftsgewalt keine Privatsache ist,“ so Julia Dabelstein. „Das Projekt bietet den jungen Frauen die Möglichkeit, sich mit der eigenen Haltung auseinanderzusetzen und für den Bedarfsfall Hilfestrukturen kennenzulernen,“ so Julia Dabelstein. Die Beraterin berichtete über die hohe Motivation bei den Workshop-Teilnehmerinnen über die Themen zu diskutieren und sich gegenseitig zu hinterfragen. Dies ist besonders wichtig, da betroffene Frauen sich in ihrer Gefühlslage häufig hin- und her gerissen fühlen zwischen der Geborgenheit der Familie und den eigenen Wünschen. Oft fühlen sie sich allein gelassen mit dieser inneren Zerrissenheit und den eigenen Gedanken.

Viele Teilnehmerinnen hörten in der Veranstaltung erstmals von der UN-Menschenrechtskonvention und waren erstaunt, dass sie von Ihren Geburtsländern unterzeichnet aber nicht in geltendes Recht umgesetzt worden ist. Völlig neu waren den meisten Teilnehmerinnen auch die Unterstützungsmöglichkeiten in Deutschland, um der Gewaltsituation zu entfliehen.

Ein zweites Projekt, das mit der Spende ein Stück weit realisiert werden kann, ist die zum 30-jährigen Jubiläum des Frauennotruf Ostholstein geplante Ausstellung mit dem Titel „Die Hälfte des Himmels – 99 Frauen und Du“.

„Diese bundesweit gezeigte Wanderausstellung nähert sich dem Thema „Gewalt an Frauen“ auf besondere Weise, in dem sie nicht die Gewalt in den Vordergrund stellt und somit auch keine Opferausstellung ist, sondern den  Blick liebevoll auf 99 Frauen aller Lebenslagen im Alter von 15 bis 92 Jahren richtet“, beschrieb die Diplom-Pädagogin Ruth Taschendorf, die ebenfalls zu den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle gehört, den Inhalt dieser Ausstellung. „Nicht alle der in der Ausstellung portraitierten Frauen haben Gewalt erlebt, aber einige. Man sieht es den Frauen nicht an, es könnte jede sein,“ so Ruth Taschenberg. Dies spiegelt eine gesellschaftliche Realität wieder, denn Gewalt geschieht häufig unsichtbar in allen Altersstufen und sozialen Schichten. Dennoch sind die betroffenen Frauen mehr als nur Opfer. Die Fotos der Frauen werden ergänzt durch Hörinterviews und machen so neben der Verletzlichkeit der Frauen auch deren Kraft, deren Wünsche und Forderungen wahrnehmbar und machen Mut.

 


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